Im Auftaktkonzert am Mittwochabend entfaltet das Freiburger Barockorchester gemeinsam mit Dorothee Oberlinger und dem Bass-Bariton Sreten Manojlović ein klangstarkes Eröffnungsprogramm in der Fürstlichen Reitbahn, das von Jean-Féry Rebels revolutionärem "Chaos" bis zu Vivaldi und Händel reicht und das Festival in großer musikalischer Geste eröffnet.

Stellvertretend für die junge Barock-Szene eröffnen in diesem Jahr die Nachwuchskünstler vom Ensemble Interchange den Himmelfahrtsvormittag im Rauch-Museum. Im Programm Composing the Universe führen sie von der mittelalterlichen Mystik Hildegard von Bingens über barocke Formen bis zu Stockhausens moderner Klangsprache.
Mit den canti carnascialeschi lässt das Ensemble Semperviva am Nachmittag im Steinernen Saal des Residenzschlosses freche, witzige und unverblümt doppeldeutige Lieder des Florentiner Karnevals lebendig werden. Spiegel-Bestseller-Autor Tobias Roth führt kenntnisreich in Texte und Alltagssatire ein – ein humorvolles Programm – nicht jugendfrei, dafür jedoch höchst unterhaltsam.
Mit Bachs Dialog-Kantaten zeigt Das Neue Orchester am Abend in der Stadtkirche die dramatische Seite des Komponisten. Sopran und Bass stehen einander in einem musikalischen "Seelengespräch" gegenüber und präsentieren intime, eindringliche und dramaturgisch starke Werke aus Bachs Leipziger Jahren unter der Leitung von Christoph Spering. Der Verein Handel, Handwerk und Gewerbe e.V. sorgt mit einem geselligen Pausenimbiss für das leibliche Wohl der Musikhungrigen.

Unter dem Titel "La Mandolina Española" nimmt am Freitagabend Mandolinist und Lautenist Alon Sariel zusammen mit dem jungen Ensemble Los Temperamentos das Publikum mit auf eine musikalische Reise durch Spanien. Von Renaissance und Sephardica bis zur Virtuosität eines Scarlatti und den Rhythmen Boccherinis vereint das Programm Eleganz, Leidenschaft und farbenreiche Klangtradition und füllt den Steinernen Saal des Schlosses mit iberischen Klangwelten.

Der Samstag wird erneut mit einer musikalischen Schatzsuche eingeläutet: Dorothee Oberlinger, Alon Sariel und die Musiker*innen von Los Temperamentos entdecken in einer musikalischen Wanderung die Räume des Residenzschlosses und seiner Umgebung.
Mit seinem Programm INVISIBILI rücken der katalanische Countertenor Xavier Sabata und seine aus Barcelona anreisenden Freunde vom Ensemble Vespres d’Arnadí im Abschlusskonzert vergessene Komponisten und herausragende Musikerinnen ins Licht und schaffen ein eindrucksvolles Porträt vergessener Komponistinnen zwischen Barock und Frühklassik. Nach dem Konzert können die Konzertbesucher zusammen mit allen Arolsern ein festliches Finale bei Feuerwerk vor dem Schloss genießen.

Die Festival-Konzerte des Hauptprogramms vom 13. bis 17. Mai  werden wie immer durch ein vielfältiges Rahmenprogramm mit Musik-Comedy, Führungen und vielem mehr ergänzt.

Zur Eröffnung der Barock-Festspiele am Mittwoch spielen das Parforcehorn-Bläsercorps Vöhl/Edersee sowie die Garde-Grenadiere aus Altenbeken auf dem Schlosshof. Das Rahmenprogramm mit Führungen durch die Bibliothek Brehm, die Fürstlich Waldecksche Hofbibliothek und die Dauerausstellung "Ein Denkmal aus Papier" der Arolsen Archives sowie die Ausstellung "Renate Olbrich – Fotografie" und die Stadtführungen der Gilde 1719 bietet den Gästen einen informativen Einblick in die Geschichte. Die "Waldecker Spurensuche" am Freitagnachmittag findet unter der Leitung von Wilhelm Müller statt.

Zum Programm gehört auch wieder die traditionelle Nachtschwärmerveranstaltung am Freitagabend um 22:30 Uhr in der Fürstlichen Reitbahn. Der hannoversche Kabarettist Matthias Brodowy hinterfragt humorvoll, was wahr ist und was Fake. Mit Einlagen am Klavier präsentiert er sein brandneues Programm "Sachen gibt’s" – wie immer komisch, philosophisch, nachdenklich und musikalisch.

Am Samstagnachmittag spielt das Waldeckische Salonorchester Cappuccino im Welcome Hotel bei "Café und Musik" auf. Unter dem Titel "Champagnerlaune" verschmelzen quirlige Caféhausmusik, Kaffeearomen und Barocktorten zu einem Genuss für Ohr und Gaumen.

Die Festspiele kooperieren auch in diesem Jahr wieder mit der Musikschule Bad Arolsen und dem Christian-Rauch-Gymnasium. Ein Werkstattkonzert mit dem Ensemble Interchange für Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums mit Instrumenten- und Musikvorstellung gibt den Schülerinnen und Schülern schon am Mittwochmorgen einen Vorgeschmack auf das Programm der Festspiele. Das Schülerkonzert "Junge Musik aus Bad Arolsen" mit Schülergruppen, Soloschülern, Ensembles und Orchester der Bad Arolser Schulen präsentiert am Samstagvormittag um 10 Uhr im Bürgerhaus alle Facetten der jungen Bad Arolser Musikszene.

Traditionell rundet der Barocksonntag mit Künstler-Open Air zwischen Kirche und Schloss sowie verkaufsoffenem Sonntag die Festspiele ab.